habe ich das gefunden
Häufige Fehler von denen Nähanfänger nichts ahnen!
1.
Die Nähanleitung wird nicht richtig gelesen oder ignoriert!
Keiner von uns liest gerne Anleitungen. Wir kennen das
alle von den allseits „beliebten“ Bedienungsanleitungen für die
verschiedenen Geräte im Haus. Dennoch können uns Anleitungen jede Menge Zeit,
Nerven und Rätselraten ersparen. Deshalb meine Bitte an Euch: Lest
grundsätzlich zuerst gründlich die gesamte Anleitung, das eBook, das Tutorial
oder was auch immer durch! Hier finden sich wichtige Hinweise, die viele
Probleme ausschließen!
In den
Nähkursen möchte ich Euch vermitteln ein Schnittmuster aus eigener Kraft zu
einem tollen Lieblingsstück zu verarbeiten. Darum sind meine Schnittmuster ohne
Anleitung!
2.
Der Fadenlauf wird nicht beachtet!
Ein fataler Fehler, besonders bei
Kleidungsstücken. Ob Ihr es glaubt oder nicht, auch bei festen
Baumwollstoffen ist der Fadenlauf entscheidend. Ihr solltet Euch immer an den
Fadenlauf halten. Bei Shirts beispielsweise muss sich der Stoff in der
Breite besonders gut dehnen können. Sonst bekommt Ihr das Shirt nicht gut über
den Kopf und es verzieht sich schnell.
Der Fadenlauf ist immer im rechten Winkel zur Webkante.
Klar könnt Ihr den ändern aber dann für alle
Schnittteile.
Das geht nicht für Jersey, Sweatshirt und Strickstoffen
3.
Es wird kein Maß genommen!
Das Maßnehmen wird nämlich allzu oft einfach komplett
vergessen oder für unnötig befunden. „Ich trage bzw. kaufe immer Größe 38,
also schneide ich das Schnittmuster auch in 38 zu.“ So oder ähnlich lautet
die Argumentation. Wenn Ihr gut sitzende Kleidung tragen möchtet, kommt
Ihr um das Maßnehmen nicht herum. Dabei ist es ganz egal, ob Ihr Kleidung
kaufen oder nähen möchtet. Jeder Hersteller von Kleidung oder Schnittmustern
entwirft nämlich nach einer eigenen Maßtabelle. Diese Maßtabellen variieren und
sind absolut nicht einheitlich
Jeder Mensch
ist nicht symmetrisch, das fängt beim Gesicht an. In meinem Leben ist mir genau
ein Mensch begegnet der gleich lange Arme hatte. Auch die Beinlängen sind meistens
unterschiedlich
Je älter der
Mensch ist, desto unterschiedlicher kann der Körper sein.
4.
Es wird kein hochwertiges und gut durchdachtes Schnittmuster verwendet!
Die Nähszene boomt und das ist auch wunderbar, aber
wie so oft, bringen uns die Massen auch negative Dinge ins Haus. Nehmen
wir beispielsweise die vielen verschiedenen eBooks. Jeder hält sich offenbar
für fähig und in der Lage ein eBook zu erstellen und bei DaWanda und Co. zu
verkaufen. Darunter leidet die Qualität! Ein Nähanfänger sucht im Netz
nach dem passenden Schnittmuster, entscheidet nach Gefallen und Optik und beim
Nähen klappt es dann doch nicht so recht. Nicht immer hat das was damit zu tun,
dass es sich um einen Anfänger handelt. Manchmal liegt es auch einfach an der
Anleitung oder dem Schnitt.
In den Nähkursen ist es mir nicht möglich Schnittmuster
auf die Figuren zu ändern.
Darum bitte
ich darum das passende gekauft werden, d.h. immer Schnitte in der Größe kaufen
die dem größten Maß entsprechen. Bei großen Differenzen kann das Schnittmuster
geändert werden, alles andere wird bei der Anprobe geändert
5.
Es wird nicht gebügelt!
Schon meine Oma wusste: Gute gebügelt, ist halb
genäht! Bügeln macht keinen Spaß und ist nicht nur bei Nähanfängern unbeliebt.
Viele unterschätzen das Bügeln und glauben, sie könnten auf diesen
Arbeitsschritt verzichten. Grundsätzlich sollte jede Naht gebügelt werden,
sobald sie genäht ist. Folgenähte sind viel einfacher zu nähen und korrekt
zusammen zu stecken, wenn die Naht schön sauber und flach gebügelt wurde. Auch
kleine Fehler lassen sich oftmals noch ausbügeln.
Da ich
Bügelbrett und Eisen nicht von der KVHS gestellt bekomme kann ich maximal 2
Varianten zur Verfügung stellen
6.
Die Nahtzugabe wird nicht beachtet!
Das kann unbeabsichtigt die Passform extrem
beeinflussen. Bitte lest unbedingt vor dem Zuschnitt genau nach, welche
Naht- und Saumzugaben im Schnittmuster vorgesehen sind und ob der Schnitt die
Nahtzugabe schon enthält oder nicht. Haltet den Abstand beim Nähen unbedingt
ein! Auch Nahtzugaben einfach wegzulassen ist keine gute Idee, dann
stimmen nämlich die Proportionen im Schnittmuster nicht mehr.
Es macht Sinn
sich eine Arbeitskarte anzulegen auf welcher diese Angaben notiert sind.
Vordrucke dafür habe
ich erstellt. Sollte man das Modell noch einmal nähen kann
man sofort sehen was eventuell am Schnitt nach der
Anprobe geändert worden ist.
Für Mode habe ich ein System von Nahtzugaben die im Laufe der Zeit erprobt
wurden. Es mach keinen Sinn wenn frau die Bluse erweitern kann aber der Ärmel
es nicht hergibt. Wenn
Nahtzugaben nach
der Anprobe schmaler geschnitten werden ist das ok.
7. Beim Nähen wird die falsche Nadel
verwendet!
Leider gibt es nicht die Nadel für alles, sondern Ihr
müsst Euch die richtige Nadel zu Eurem Stoff aussuchen. Näht Ihr beispielsweise
Jersey, müsst Ihr auch eine Jerseynadel verwenden. Diese haben eine abgerundete
Spitze, durch die die Stofffasern beim Einstechen verdrängt und nicht
durchstochen werden.
Als Grundlage
für Näharbeiten haben sich Markennadeln als perfekt geeignet erwiesen, meistens
Flachkolben, d.h.
Normal
Maschinennadeln in den Stärken 70, 80, 90, darüber hinaus gibt es noch 60, 65
und die Zwischenstärken 75,85,95
Jersey
Nadeln in 70, 80
Jeansnadeln
die sind extra gehärtet in 90, 100, 110
Darüber hinaus
gibt es eine Vielzahl von Spezialnadeln, Ledernadeln haben eine scharfe Kante
und schneiden das Leder, Microtexnadeln haben eine besonders feine Spitze für
feine bzw. dichte Stoffe,
Als toll hat
sich auch die Zwillingsnadel erwiesen für alle die T-Shirt nähen möchten, diese
gibt es in verschiedenen Nadelabständen, von denen ich 3 Sorten vorrätig habe,
sowie alle anderen gängigen Nadeln.
8.
Die Nadel wird nicht häufig genug gewechselt!
Eine schlechte Nadel kann beim Nähen jede Menge Stress
verursachen. Wenn also die Naht nicht schön aussieht und Ihr bereits neu
eingefädelt und alles kontrolliert habt, solltet Ihr die Nadel wechseln. So
eine Nadel wird nämlich schneller stumpf, als Ihr es für möglich haltet.
9.
Es wird zu schnell genäht!
In der Ruhe liegt die Kraft lautet hier das Motto.
Schließlich müsst Ihr Euch beim Nähen nicht selber überholen oder jemanden was
beweisen. Auch langsam kommt man ans Ziel. Die Nähte werden gerader
und Ihr macht weniger Nähfehler.
Wobei
das alle Übungssache ist, Gerade Linie gehen meistens „Schneller“ als Kurven
10.
Es werden keine Sonderfüße eingesetzt!
Meistens haben die Maschinen eine Grundausstattung an
Nähfüßen dabei und die sollten auch eingesetzt werden. Es ist zum Beispiel viel
leichter einen Reißverschluss mit dem passenden Fuß einzunähen, als mit dem
normalen Nähfuß. Testet Euch am besten mal durch Euer Zubehör!
11.
Es wird Material in schlechter Qualität verwendet!
Ein billiges Garn, welches nach jedem Meter genähter
Naht reißt kann einem den Nerv rauben.
Und stellt Euch vor, Ihr habt stundenlang an einem
Projekt genäht und dann ist es nach kurzer Zeit wegen minderwertigen Materials
nicht mehr schön.
Ob Ihre die
Stoff teuer oder günstig kauft ist Euch überlassen. Allerdings mach es keinen
Sinn mit Stoffen die ersten Projekte zu starten die für das Modell nicht geeignet
sind (z. b. Futterstoff für eine Tasche oder Polsterstoff für eine Bluse)
Auf gar keinen
Fall rechnet es sich Billiggarn zu verarbeiten, oder gar Systeme beim
Discounter zu kaufen die schon fertige Spulen haben, die Spulen können in Eurer
Maschine gewaltigen Schaden anrichten.
12.
Ihr kennt Eure Nähmaschine nicht gut genug!
Endlich mit dem Nähen starten und direkt mit einem
Projekt loslegen ist ein verständlicher Wunsch. Dennoch solltet Ihr Euch
zunächst gründlich mit Eurer Nähmaschine vertraut machen. Macht euch eine Tasse
Kaffee oder Tee, legt Euch ein paar Kekse bereit und testet alles ausgiebig
aus. Besonders das Einfädeln sollte wie im Schlaf klappen.
In der Regel
kann ich fast alle Nähmaschinen bedienen, allerdings kenne ich nicht jedes
Detail, darum möchte ich Euch bitten, immer die Bedienungsanleitung dabei zu
haben. Vor allem jede Computer gesteuerte Maschine hat ein Eigenleben.
Es ist
durchaus möglich mit alten Nähmaschinen zu nähen aber sie sollten funktionstüchtig
sein. Leider habe ich in den Nähkursen nicht die Zeit, Fehlfunktionen der
Maschine zu beheben.
Alle notwendigen Materialien kann ich besorgen oder
habe ich vorrätig. Was ich besorge gebe ich zum EK + Porto ab. Es macht
allerdings Sinn sich immer direkt mit den erforderlichen Artikeln zu versorgen. Listen was für welche
Näharbeit benötig wird findet Ihr in Blog der Nähkurse, unter der Rubrik
Material